Narrenkappe

Geschichte:

Die Narrenkappe des EK Indersdorf ist perfekt am 300g-Limit

Als im 19. Jahrhundert die Narrenkappe zur symbolischen Kopfbedeckung der organisierten Narren wurde, war sie noch aus Papier gefertigt und am Aschermittwoch öffentlich verbrannt worden.
Längst werden die Narrenkappen und Prunkmützen aus dauerhaften Stoffen hergestellt und mancher Senior weigert sich vehement, seine sichtbar in die Jahre gekommene Kappe gegen eine neue austauschen zu lassen. Vielleicht ist dies einer der Gründe, weshalb viele Gesellschaften ihr Ehrenkomitee mit „besonderen Prunkmützen“ ausstatten?
Formen:
Die bekanntesten Formen und ihre häufigsten (heimlichen) „Spitznamen“:
Die „Schiffchenform“ wird oft fälschlicherweise „Aachen“ genannt.
Die mehrspitzigen Hahnenkammformen werden gerne in zwei Gruppen aufgeteilt, in die „Kölner Form“, wenn die großflächige Hauptspitze nach rückwärts zeigt (sh. Abb. oben) und die „Mainzer Form“, wenn die Hauptspitze nach vorne zeigt.
Von diesen Formen werden selbst bei fertig zu kaufender Katalogware hunderte von Mustern angeboten, von denen der größte Teil im Einzelverkauf an Privatpersonen landet.
Gesellschaften, Vereine und Clubs bzw. deren Abteilungen lassen sich ihre speziellen Narrenkappen anfertigen, manche sogar in unterschiedlichen Ausstattungen, auch als Miniaturmützen für Damen. Die meisten Hersteller sind da sehr flexibel und versehen hochwertige Damenkappen auf Wunsch auch mit Befestigungsklammer (sh. Abb. links).
Materialien:
Der Stoff heutiger Narrenkappen ist am häufigsten die Altlasseide, einige Manufakturen fertigen auf Wunsch auch Narrenkappen aus Uniformstoffen, es gibt aber auch die etwas hochwertigeren Kombinationen aus Samt und Brokat (sh. Abb. oben) oder Samt und Lurex. Bei diesen Kombinationen kann allerdings das Gewicht einer Kappe in Vollausstattung mit Kurbelstickerei, Strasssteinen und Quaste(n) die 300g-Marke übersteigen.
Federn:
Hochwertige Narrenkappen haben in der linken Seite (vom Träger aus gesehen) serienmäßig Federntaschen eingebaut. Zur Bestückung mit Federn wie Straußenfedern (meist sog. Straußenplatten) oder Fasanenfedern (die wertvollsten davon sind die des Königsfasans) gibt es eigentlich nur eine „stille“ Faustregel: Federn gehören nur an die Kappen von „Aktiven“ wie Prinzen, Präsidenten, Komiteemitgliedern, Elferräten, sowie von Ehrenmitgliedern, die früher aktiv waren (diese verzichten aber bei den meisten Gelegenheiten darauf, so auch das EK Indersdorf).
Bei im Publikum sitzenden Besuchern ist das Tragen von Fasanenfedern in den meisten Regionen nicht üblich! Auskunft darüber holt man sich vom Ordensmeister der gastgebenden Gesellschaft, evtl. noch vom Hofmarschall. Präsidenten sollte man mit derartigen Fragen generell nicht belasten.

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