Biedermeier

Die Gründung des Karnevals in heutiger Form fand definitiv in der Biedermeierzeit statt.

 

Hintergründe:

Unter „Biedermeier“ versteht man die Zeit zwischen dem Ende des Wiener Kongresses 1815 und dem Beginn der bürgerlichen Revolution 1848.

Daß lt. akademieeigener Recherchen die Eingrenzung des (nur noch einmal jährlichen) Karnevals in die jetzige Jahreszeit NACH 1818 stattgefunden haben muß, ist unumstritten. Man kann unter Einbeziehung mehrerer belegbaren Faktoren vom Jahr 1819 ausgehen. In dieser Zeit wurden in Deutschland auch die ersten großen Karnevalsgeschaften gegründet.

 

Auswirkung und Beeinflussung:

Der allgemeine Zeitgeschmack und der beginnende Karneval beeinflußten sich gegenseitig. Die Musik wurde bürgernäher und heiter, „biedere“ Bürger strömten in Scharen zu Tanzveranstaltungen und bevorzugten hierbei besonders den Wiener Walzer. Die Kleidung wurde bunter, die Seide fand den Einzug in das niedere Volk, was voher undenkbar war. „Karnavaleske“ Züge kann man vereinzelt nicht nur in Malerei und Bildhauerei entdecken, sondern auch im Dekor von Bauwerken. Der Karneval wirkte sich sogar auf den Schmuckbereich aus, speziell bei Broschen und Kettenanhänger, welche plötzlich ordenähnliche Elemente mit bunten Steinen enthielten.

Eine bis heute praktizierte Einrichtung war die damals beginnende Narrenfreiheit im Volk, welche bis dahin ausschließlich dem Hofnarren vorbehalten war, in Einzelfällen „gerade noch“ den Spielmännern, falls ihnen der Adel gewogen war.

 

Fazit:

Das Zusammenspiel von Karneval und der neuen Freiheit im Volk war eine Win-win-Situation.

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