Faschingsmesse (Karnevalsmesse etc.)

Dieser Begriff kann drei sehr unterschiedliche Bedeutungen haben, die nur den Titel gemeinsam haben…

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…eine Messe im Sinn einer Präsentations- bzw. Verkaufsausstellung von Zubehörlieferanten, Dienstleistern, Organisationsinformanten und Dachverbänden. In der Regel sind diesen Faschingsmessen umfangreiche und für Veranstalter hochinteressante Rahmenprogramme angegliedert. Solch eine Faschingsmesse war z.B. bis 2010 die Interkarneval in Köln. Die andernorts stattfindenden Nachfolgeveranstaltungen waren dann leider temporärer Art.

…einen in den letzten närrischen Tagen stattfindenden Vergnügungspark. Eine der ganz großen Fastnachtsmessen am Mainzer Rheinufer wurde allerdings für die „Meenzer Fasenacht 2013“ vom Schaustellerverband wegen rückläufiger Resonanz an Buden und Fahrgeschäften abgesagt.

Das Erinnerungsfähnchen der Münchner Schunkelmesse 2025

…eine religiöse Messe in einer Kirche, in Köln traditionell im Dom. Im Verlauf dieser Messe (besonders in der Predigt) verbindet der Zelebrant gekonnt karnevalistische und biblische Themen. Die Besucher dieser Gottesdienste erscheinen dabei in ihrer karnevalistischen Kleidung und -obwohl die Herren in Kirchen mit Ausnahme von Priestern (Birett oder Mitra) grundsätzlich keine Kopfbedeckung tragen- behalten sie bei Faschingsmessen die Narrenkappen oder Uniformmützen auf und nehmen sie mit Ausnahme von Fahnen- und Standartenträgern manchmal bei Wandlung, Kommunionempfang und beim Segen ab, Pflicht ist dies jedenfalls nicht. Man sieht das sehr locker.

Ein eindrucksvolles Erlebnis, das man in Süddeutschland leider selten genießen kann. Bekannt dafür ist die Münchner Schunkelmesse, welche von der Narrhalla München initiiert wird und die der Narrhalla-Ehrensenator Stadtpfarrer Rainer Maria Schießler so wunderbar zelebriert. Die Abb. zeigt zeigt das Erinnerungsfähnchen, welches kein Eintrittszeichen darstellt. Wie bei allen liturgischen Feiern in der katholischen Kirche ist auch hier der Eintritt frei. Wer das Fähnchen freiwillig gegen eine kleine Spende erwirbt, unterstützt hiermit einen sozialen Zweck.

Fazit:

Kirche und Karneval arbeiten zumindest seit 1818 sehr häufig eng zusammen. Viele Organisatoren, Moderatoren und Büttenredner waren Ministranten bzw. Meßdiener und halten der Kirche auch heute noch immer den Rücken frei. Wünschen wir uns, daß das noch lange so bleibt!

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