BEGRIFFS-ERKLÄRUNG:
Der Ausdruck „Funkenmariechen“ ist allgemein bekannt. Genau genommen heißt es „Tanzmariechen“. Ein „Funkenmariechen“ ist das Tanzmariechen z.B. der Blauen oder der Roten Funken. Deshalb ist dieses Thema unter beiden Bezeichnungen abgespeichert.
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In Bayern entdeckt man es leider viel seltener als im rheinischen Karneval, wo es „erfunden“ und bis vor knapp hundert Jahren nur von Männern dargestellt wurde: das (Solo-)Tanzmariechen. Man verbindet mit diesem Begriff die typische Tanzmariechenkleidung (Dreispitz, Uniformjacke, kurzer Rock, Rüschchenhose) mit hochklassigem Solotanz zu flotter, in Turnieren sehr oft überschnellen Marsch- oder Marschpolkamusik und dem absoluten Markenzeichen eines jedes Tanzmariechens: Dieses bezaubernde Lächeln!
Die militärähnliche Kleidung übernahmen die Tanzmariechen übrigens von den truppenbegleitenden Marketenderinnen des 18. Jahrhunderts; einige rheinische Karnevalsgesellschaften nennen das Tanzmariechen noch heute „Marketenderin“.
In manchen Regionen treten Tanzmariechen vorwiegend mit Partnern auf, so genannten Tanzoffizieren. Bei Turnieren und Meisterschaften ist dieser Paartanz eine eigene Wertungsgruppe.
Mariechentanz gilt unter vielen Karnevalisten als der hochkarätigste karnevalistische Leistungssport.
Quellenangaben der Fotos und Links zu den Gesellschaften: Offonia Offingen, Narrhalla Mainburg