Das dürfte es wohl selten geben: Eine durchaus hochangesehene, ehrenwerte Gesellschaft wie die „Gesellige Vereinigung Die Turmfalken e.V.“, die alljährlich für den Faschings ihren Namen wechselt!

Dann heißen sie:


In dieser Faschingsformation erfüllen sie ebenso wie das Jahr hindurch den Grundgedanken des Vereines, sich dem Erhalt des bayrischen Brauchtums und der Tradition zu widmen, und dazu zählt nun mal auch der Münchner Fasching!
Sie organisieren den Münchner Faschingszug durch die Münchner Innenstadt, fahren diesem natürlich mit ihrem Ritterburgwagen voraus, wobei ihr Herzog Kasimir hoch zu Roß von den Zuschauern begeistert bejubelt wird! Und natürlich auch das Roß, selbst wenn es nur aus Holz ist!
Doch auch der Faschingsnachwuchs kommt dank der Damischen Ritter voll auf seine Kosten, beim großen Kinderball der Damischen Ritter am Hofe ihres Herzogs Kasimir im Löwenbräukeller.

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Wenn am Aschermittwoch dann für die Faschingsfreunde „alles vorbei ist“, verschwindet mit den Ritterrüstungen auch wieder der Zweitname in der Versenkung und „Die Gesellige Vereinigung Die Turmfalken e.V.“ geht ihrem regulären edlen Tun außerhalb der Faschingszeit nach.

Neben den vielen Verpflichtungen eines Münchens Traditionsvereines zählen zu den Höhepunkten im Turmfalken-Jahr

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…der Einzug der Wiesn-Wirte auf dem Oktoberfest, den sie mit ihrem eigenen Wagen bereichern und das Oktoberfest mit ihrem Anstich im Löwenbräuzelt eröffnen, wo sie die 16 Wies’ntage in der eigenen Festzeltbox verbringen,

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…die große Falkenfahrt am Fronleichnamswochenende, die sogar schon nach Graz, Prag, Bratislava, Frankfurt und Weimar führte,

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…die vereinseigene Wiesnbierprobe in der Hirschau im Englischen Garten mit Verleihung des „Bierordens“ an bekannte Persönlichkeiten, welche sich um die bayrische Kultur und Sprache verdient gemacht haben, wie z.B. Altoberbürgermeister Christian Ude, Pfarrer Rainer Maria Schießler und die Kabarettistin Luise Kinseher,

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…das traditionelle Requiem im November zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder.

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Doch auch zu ihren wöchentlichen Vereinsabenden (jeden Donnerstag ab 19.30 Uhr im Löwenbräukeller) sind Gäste und Interessierte jederzeit herzlich willkommen.

Und während all ihrer Aktivitäten laufen ganzjährig die Vorbereitungen für den nächsten Faschingszug! Wer so etwas schon mal gemacht hat, kennt den dazu erforderlichen Aufwand nur allzu genau und zieht vor den Organisatoren den Hut!

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Zum Schmunzeln verleitet aber die Entstehung des Vereines:
Es waren 28 alteingesessene Münchner Mitglieder der Bürger-Sängerzunft München (BSZ), die sich 1928 auflehnten gegen die ihrer Meinung nach völlig unnötig strengen Regeln im Chor, womit sie sich offenbar nicht gerade hinter dem Berg hielten.
Damischerweise bekamen sie deshalb eine Abmahnung wegen “über Gebühr lustigen Benehmens” während der Proben. Da platzte den g’standenen Mannsbildern aber der Kragen! Die 28 Herren verließen wütend den Chor und versammelten sich im Turm des Löwenbräukellers. Sie schworen sich: „Turmfalken wollen wir uns nennen!“ und trafen sich seither an dieser Stelle einmal wöchentlich in fröhlicher Runde. Und sie hielten zusammen wie Pech und Schwefel!

Die Verbundenheit zu ihrem alten Verein gaben die „Revoluzzer“ jedoch niemals auf.

Bis zum heutigen Tag!

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