Die Elf ist bekannt als die närrische Zahl. Am 11.11. um 11:11 ist alljährlich der offizielle Faschingsauftakt, in vielen karnevalistischen Gesellschaften werden die Jubiläen im 11er- Rhythmus gefeiert, es gibt Karnevalsgarden, welche die Zahl Elf in ihrem Wappen führen und das Wort „Elferrat“ steht sogar im Duden.
Über die Herkunft dieser närrischen Zahl gibt es unterschiedliche Meinungen. Früher begann am 12. November die vorweihnachtliche Fastenzeit, weswegen am 11.11. der letzte Tag war, an dem alles Fleich aufgegessen werden mußte, weil es sonst verdorben wäre. Das Wort „Karneval“ kommt aus dem Lateinischen „carne vale“ und bedeutet soviel wie „Fleisch, ade!“. Da dies nur zweimal jährlich passierte, auch am jetzigen Faschingsdienstag, sind an beiden Tagen ausschweifende Feste mit Musik, Tanz und Verkleidungen durchaus vorstellbar, denn es mußten neben den fleischlichen auch die „geistigen“, sprich: alkoholischen Restbestände aufgebraucht werden.
Eine weitere Erklärung der närrischen Zahl Elf bezieht sich auf die Anfangsbuchstaben des in der Reihenfolge geänderten Mottos der französischen Revolution „Liberté, Egalité, Fraternité“. Während der napoleonischen Besatzung hatten die linksrheinischen Bürger relativ viele politische Freiheiten, welche sie nach der Niederlage Frankreichs und der Übernahme der Preußen wieder verloren. Deshalb demonstrierten sie im Karneval ihre Sehnsucht nach den früheren Freiheiten. Dies wurde mancherorts extrem deutlich, wenn der Elferrat bewußt NICHT mit elf Personen auftrat.
Naheliegend wäre natürlich, daß es die närrische Zahl Elf zu diesem Zeitpunkt bereits gegeben hatte und findige Köpfe diese Variante aus zusätzlichen Effekt in die Welt setzten.
Heute behaupten manche Elferräte augenzwinkernd, die „Elfer“, wie man vielerorts die Elferräte nennt, seien schon in grauen Vorzeit die närrisch guten Liebhaber der zauberhaften Elfen gewesen und das hätte sich bis dato nie geändert…
Übrigens: Der Faschingsauftakt am 11.11. ist immer am gleichen Wochentag wie der Dreikönigstag (6.Januar) des folgenden Jahres, an dessen Vorabend vielerorts der Faschings beginnt. Top-Insider sagen am 11.11. manchmal beim Abschied: „Also dann, bis gestern!“ und kaum jemand begreift, was damit gemeint ist: Der erste Faschingsball der Session…
