Marketenderin

(ursprünglich: „Marketender“, vom 16. Jahrhundert an vorwiegend weiblich)

Tanzmariechen
Foto: Fiedler

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Marketenderinnen waren truppenbegleitende Personen, welche ursprünglich nur für die Versorgung der Soldaten mit Lebensmittel zuständig waren, ab dem 17. Jahrhundert auch für die (vorsichtig ausgedrückt) „Unterhaltung unterschiedlicher Art“.
Von diesen Marketenderinnen übernahmen die Tanzmariechen ihre militärähnliche Kleidung mit Uniformjacke, kurzem Rock und Rüschchenhose (sh.Abb.), weshalb man in einigen rheinischen Karnevalsgesellschaften das Tanzmariechen noch immer traditionell „Marketenderin“ nennt.
Häufiger verwendet man diese Bezeichnung heute für Frauen in Blaskapellen, die bei Aufmärschen und Festumzügen die Musikanten aus kleinen umgehängten Fäßchen mit Getränken versorgen. Solche Marketenderinnen findet man bei Festumzügen auch in anderen Gruppen, z. B. bei den Schützengesellschaften.
In bayrischen Faschingsvereinen wurde die Marketenderin inzwischen vielfach durch den sog. „Mundschenk“ abgelöst.

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