Darunter verstand man früher in Bayern einen Faschingsball, in welchem Masken nicht nur erwünscht waren, sondern Pflicht. Ein reiner Maskenball also.
Dies wurde in einigen Regionen auch manchmal falsch verstanden, da der Ausdruck „Lumpen“ mehrere Bedeutungen hat.
Das kann zum Beispiel schäbige, abgetragene oder gar schmutzige Kleidung sein, wobei man sagte: „Er ist in Lumpen gehüllt!“
Auch den Putzlappen nennt man zumindest in Südbayern „Lumpen“, sogar in Einzahl und Mehrzahl.
„Lumpen“ ist aber auch die Mehrzahl von zwielichtigen oder hinterhältigen Typen, welchen man keinesfalls Vertrauen schenken sollte. Es gab 1937 und 1956 sogar starbesetzte Filme nach einem Theaterstück von Nestroy, welche man mit „Lumpazivagabundus“ betitelte, womit der Lump, der Bazi und der Vagabund in einem Wort zusammengefaßt waren.
Diese Aspekte ließen mancherorts den Lumpenball, der hier häufig an den Abenden der Rosenmontage stattgefunden hatte, zu äußerst unsympathischen Gelagen verkommen. Wohl mit ein Grund dafür, daß die Bezeichnung „Lumpenball“ inzwischen aus den Programmkalendern so gut wie verschwunden ist.
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