Amtskette (Prinzenkette, Präsidentenkette…)

Diese Ketten werden vielfach als „Prinzenketten“ angeboten, was man zumindest in südlichen Regionen nahezu überhaupt nicht sieht. Häufiger findet man solche Ketten dann schon eher bei Amtsträgern wie Präsidenten, auch Komitee-, Elferrats-, Senats- und Sitzungspräsidenten karnevalistischer Gesellschaften, bisweilen auch bei den Vorsitzenden vereinsübergreifender Organisationen, z. B. dem obersten Chef eines ganzen Rosenmontagszuges.
Eines haben diese Amtsketten in der Regel gemeinsam: Das Mittelstück der Kette bleibt je nach Amt des Trägers dem Logo bzw. Wappen des Vereines, der Organisation oder der Stadt vorbehalten.
Die weiteren Kettenglieder bestehen häufig aus zwei sich abwechselnden Elementen, einmal ein „festes“ Karnevalsymbol (z.B. Narrenkappe) und ein Element mit leerem Feld für individuelle Gestaltung. Die Bestückungen oder Gravuren dieser Leerfelder findet man in den unterschiedlichsten Ausführungen, meist abhängig vom Amt des Trägers, bei Präsidenten z. B. die Symbole der vereinsinternen Abteilungen (Komitee, Elferrat, Garde, Tanzmariechen/Ballett, Reitercorps, Fanfarenzug…), doch manchmal werden in diese „leeren“ Elemente die Namen der bisherigen Träger oder der Ehrenpräsidenten eingraviert.
Die Kette eines vereinsübergreifend oder gar überregional tätigen Amtsträgers ist häufig nicht ohne Grund dessen privates Eigentum: Er ist meist Mitglied mehrerer Karnevalsgesellschaften! Das Mittelstück und oft auch die beiden angrenzenden Leerfelder müssen zwar das Wappen seines Amtes tragen, wenn er aber die weiteren freien Felder mit den Wappen seiner persönlichen Mitgliedsgesellschaften bestückt (sh. Abb.), erspart ihm dies das Tragen aller Mitgliedsorden, der sog. Hausorden. Dieser Fall ist zwar in keiner Vereinssatzung geregelt (außer sie erlaubt den Ersatz durch Miniaturen), aber es wird wohl kein Verein zu finden sein, der die Präsentation seines Wappens auf einer wertvollen Amtskette nicht als Mitgliedsbezeichnung akzeptiert. Und auf das Tragen des Mitgliedsordens seines Hauptvereins wird wohl kein Karnevalist verzichten.

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